Es war anfangs März, vermutlich trieb uns die Langeweile (Quarantäne halt) auf Netflix und verleitete uns dazu, eine weitere Doku von unserer endlosen Liste anzuschauen. Und so stolperten wir über The Game Changers – eine Serie, die hohe Wellen geschlagen hat und so wollten auch wir uns ein Bild der Dokumentation machen. Danach war uns mehr denn je klar, dass wir unseren Fleischverbrauch reduzieren und uns zuhause ausschliesslich vegan ernähren möchten. Auch wenn die Dokumentation einige Schwachpunkte hat und ich von einigen Aussagen bzw. Studien nicht überzeugt bin, so weckte sie in uns dennoch den Wunsch, wieder etwas bewusster auf unsere Ernährung zu achten. Und so starteten wir die Challenge, uns vorwiegend vegan zu ernähren. Dazu muss man sagen, dass der Verzicht von Fleisch nichts Neues für mich ist. Ich wurde praktisch vegetarisch erzogen – Fleisch weckte in mir folglich nie grosse Gelüste und befand sich auch so gut wie nie in meinem Kühlschrank. Ganz im Gegensatz zum Käse, bei dem mir das Verbannen aus dem Kühlschrank schon etwas schwerer fiel. Die grösste Veränderung galt also dem Suchen und Ausprobieren von Ersatzprodukten, was uns aber schnell geling – ein Blick ins Reformhaus ist auf jeden Fall zu empfehlen!
Nach nun mehr als drei Monaten sammelte ich die Rezepte heraus, die sich in der letzten Zeit als Favoriten herausmauserten. Meine veganen protein Pancakes und mein Homemade Granola habe ich euch bereits schon einmal vorgestellt. Hier folgen nun weitere grandiose Rezepte, die jeder einmal ausprobiert haben sollte – egal ob Veganer*in oder nicht.
Der Mensch ist das einzige Geschöpf, das konsumiert, ohne zu produzieren. – George Orwell
Knuspertofu
Ich war nie der grosse Fan von Tofu – ehrlich gesagt habe ich bisher immer einen grossen Bogen um den Bohnenquark gemacht. Bis ich auf dieses Rezept gestossen bin. Ich liebe prinzipiell alles was paniert oder frittiert ist. Deshalb habe ich mich auch dazu durchgerungen, dem Tofu nochmals eine Chance zu geben. Das Rezept eignet sich hervorragend als Snack für Zwischendurch oder als Beilage. Trust me: Tofu war noch nie so lecker 😀
Zutaten für zwei Portionen:
➳ 200 g Tofu
➳ 100ml vegane Mayonnaise
➳ 200g Paniermehl
➳ 1 TL Paprikapulver
➳ Getrockneter Schnittlauch
➳ 1 TL Knoblauchpulver
➳ 2 EL veganer Reibkäse
➳ 1 TL Salz
➳ 1 TL Pfeffer
Den Tofu aus der Verpackung nehmen, abtropfen lassen und für 20 Minuten pressen – am besten einfach eine schwere Pfanne auf den Tofu stellen. Danach den Tofu in circa 1cm grosse Würfel schneiden. Zwei Schüsseln bereits stellen: in die eine kommt die Mayonnaise, in der anderen mischt ihr das Paniermehl mit dem Käse und den Gewürzen. Anschliessend die Tofuwürfel erst in der Mayonnaise wenden und dann in der Paniermehlmischung panieren. Den Backofen auf 180 Grad vorheizen und die panierten Tofuwürfel circa 35 Minuten backen bis sie goldbraun und knusprig sind. Mit Ketchup oder BBQ-Sauce geniessen.
Bananenbrot
Der Klassiker schlechthin. Gerade in Zeiten der Corona-Quarantäne war mein Instagram-Feed gefüllt mit Bananenbrot. Wem ging’s auch so? Das Brot eignet sich super für einen hauseigenen Brunch, als schnelles Frühstück on the go (da sich das Brot gut einige Tage halten lässt) oder als Snack oder Dessert. Ausserdem ist das Rezept super easy und man kann die Zutaten nach Belieben abwandeln: verschiedene Nüsse, Oreos (für Naschkatzen) oder getrocknete Früchte. Probiert euch einfach durch!
Zutaten für ein Brot:
➳ 3 reife Bananen
➳ 120ml Ahornsirups
➳ 4 EL Kokosöl
➳ 4 EL pflanzliche Milch
➳ 70g Haferflocken
➳ 150g Dinkelmehl
➳ 1 Hand Wallnüsse
➳ 2 EL getrocknete Cranberries
➳ 25g Schokodrops
➳ 1 TL Backpulver
➳ 1 TL Zimt
➳ 1 Prise Salz
Den Backofen auf 180 Grad vorheizen und eine rechteckige Kuchenform mit Kokosöl einfetten. Zwei Bananen mit einer Gabel zerquetschen und den Ahornsirup, das geschmolzene Kokosöl und die Milch hinzugeben und solange vermengen, bis eine gleichmässige Flüssigkeit entsteht. Danach die restlichen trockenen Zutaten und Gewürze hinzugeben. Den Teig in die Kuchenform füllen. Die restliche Banane halbieren und auf den Teig legen. Mit noch mehr Schokodrops dekorieren und mit ein wenig Ahornsirup beträufeln. Das Brot schliesslich 45 Minuten backen. Falls das Brot zu dunkel werden sollte, mit einer Alufolie abdecken.
Gelbes Kartoffelcurry mit gebackenen Kichererbsen und Basmatireis
Die indische Küche zählt zu meinen absoluten Favoriten. Ans Kochen der traditionellen Rezepte traue ich mich dann aber doch oftmals nicht – sei es, weil die breite Gewürzpalette in unserem bereits überfüllten Schrank gar keinen Platz mehr hätte oder aus mangelnder Erfahrung. Ein Curry bekomme ich aber schon immer ganz gut zustande und so zeige ich euch hier eine meiner liebsten Variationen.
Zutaten für zwei bis drei Portionen:
Für das Curry:
➳ 120g Reis
➳ 200g Kartoffeln
➳ 100g Karotten
➳ Eine halbe Zucchini
➳ Eine Chili
➳ Eine Zwiebel
➳ Zwei Knoblauchzehen
➳ 1 Bund Lauchzwiebeln
➳ 1 Dose Kokosmilch
➳ 200ml Gemüsebouillon
➳ 1 TL Marsala Gewürzmischung
➳ 1 TL Kurkuma
➳ 1 TL Knoblauchpulver
➳ 1 TL Paprikapulver
➳ 1 TL Kardamom
➳ ½ TL Kümmel
➳ 1 Prise Salz
Für die gebackenen Kichererbsen:
➳250g Kichererbsen
➳ 1 TL Knoblauchpulver
➳ 1 TL Paprikapulver
➳ 1 TL Salz
➳ 1 TL Pfeffer
Zuerst den Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen. Die Kichererbsen aus der Dose abtropfen lassen, abwaschen und mit Küchenpapier trockentupfen. 10 Minuten trocknen lassen, anschliessend würzen und im Ofen circa 25 Minuten knusprig backen.
Für das Curry die Kartoffeln, Zucchini, Chili, Zwiebel und Knoblauchzehen grob schneiden und beiseitestellen. Alle Gewürze zusammenwischen und in einen Topf ohne Öl für einige Minuten erhitzen (nichts anbrennen lassen!) – so entfalten sich die Aromen am besten. Die Gewürze zurück in eine Schüssel geben. Öl im gleichen Topf erhitzen und Zwiebeln, Knoblauch und Chilli anbraten. Anschliessend die Gewürzmischung zurück in den Topf geben und zusammen mit dem Gemüse vermischen und einige Minuten anbraten. Anschliessend alles mit Gemüsebouillon ablöschen und die Kokosmilch hinzugeben. Solange köcheln lassen, bis die Meiste Flüssigkeit vom Gemüse aufgesaugt worden ist und eine cremige Konsistenz entsteht. Den Reis nebenbei gemäss Rezeptur kochen und warm halten.
Wenn die Kichererbsen, das Curry und der Reis servierbereit sind, den Reis in ein Schälchen füllen, leicht andrücken und kopfüber auf dem Teller platzieren. Die Schüssel leicht anheben, sodass sich der Reis herauslöst. Das Curry und die knusprigen Kichererbsen um den Reis herum anrichten, mit Lauchzwiebeln und Koriander (hatte ich leider nicht im Haus) garnieren. Wer mag, kann noch etwas Kokosjoghurt hinzugeben für eine leichte Süsse.
Himbeer-Cheesecake
Zum Geburtstag meines Freundes stellt ich mich in die Küche mit dem Ziel, einen genauso guten Cheesecake zu kreieren, wie letzte Jahr, nur eben vegan. Denn letztes Jahr erschuf ich (meiner Meinung nach und der meines Freundes) den besten Cheesecake der Welt. Eine schwierige Mission, wie ich dachte, aber zu meistern. Um die Spannung vorweg zu nehmen: er wurde nicht genauso gut, wie vorheriges Jahr, aber unschlagbar lecker für eine vegane Variante. Was einen Cheesecake eben ausmacht, ist die Luftigkeit und cremige Konsistenz, die hauptsächlich durch den Frischkäse oder Quark erreicht wird. Aber da wir ja im Jahre 2020 leben, sind solche Zutaten mittlerweile mit veganen Alternativen zu ersetzen.
Zutaten für einen Kuchen:
Für den Boden:
➳ 300g Mehl
➳ 120g vegane Margarine
➳ 50ml Reissirup
➳ 1 Päckchen Backpulver
➳ 3El Wasser
Für die Füllung:
➳ 500g Vanille Sojajoghurt
➳ 500g Natur Sojajoghurt
➳ 1 Packung Vanille Pudding Pulver
➳ 70ml Ahornsirup
➳ 70g veganer Frischkäse
➳ 200g frische Himbeeren
Den Ofen auf 180 Grad vorheizen. Für den Boden einfach alle Zutaten in eine Schüssel geben und mit den Händen kneten. In eine runde, mit Backpapier ausgelegte Kuchenform geben, festdrücken und gleichmässig verteilen, sodass ein kleiner Rand geformt werden kann. Die Himbeeren pürieren und zusammen mit den restlichen Zutaten für die Füllung mit einem Mixer vermengen. Die Füllung auf dem vorbereiteten Kuchenboden verteilen und 60 Minuten lang backen. Anschliessend über Nacht im Kühlschrank auskühlen und fest werden lassen. Mit ein paar restlichen Himbeeren garnieren.
Wie ihr seht: vegane Ernährung ist keinesfalls eintönig und langweilig. Ich hoffe, dieser Meinung war die Mehrheit auch schon vor diesem Blogpost. Weitere leckere Rezeptideen sind z.B: vegane Burger mit Patties aus Weizenproteinen, Seitan oder Gemüse, Nicecream (einfach googeln und mit den eigenen Lieblingszutaten herstellen), Knoblauchbrot (mit Margarine statt normaler Butter), panierte Aubergine (mariniert in einer Mischung aus pflanzlicher Milch, Mehl und italienischen Gewürzen), diverse Pastavariationen und und und…
Ich für meinen Teil habe festgestellt, dass ich seit der Umstellung weitaus kreativer in der Küche hantiere, experimentiere und ständig auf der Suche nach neuen leckeren Rezepten bin. Und vor allem: grosse Freude am Kochen habe. Das Wichtigste, meiner Meinung nach 🙂
Was habt ihr für vegane Rezeptvorschläge für mich, die ich unbedingt mal ausprobieren muss?

allabouther
Juli 15, 2020Looking so good! You can check out this website: https://www.allabouther.nl/